Bayern
Bayerische Feste
Feste feiern!
Bayerns Volksfeste haben historische Wurzeln und sind geprägt von regionalen Traditionen. Die beliebtesten unter ihnen ziehen Jahr für Jahr Hunderttausende Besucher an. Nicht nur das weltberühmte Oktoberfest in München!

Fürstenhochzeit
Ja, das traditionelle Erkennungszeichen alles Bayerischen, es kommt aus Ostbayern: Die ikonischen weiß-blauen Rauten führten annodazumal die Grafen von Bogen bei Straubing im Wappen, nach Aussterben des Geschlechts übernahmen die Wittelsbacher die Raute. Ein großes Hallo gibt es alle vier Jahre in Landshut bei der Landshuter Hochzeit, einem mehrwöchigen historischen Fest mit über 2.000 Mitwirkenden in originalgetreuen Gewändern.
Drachenstich – Tötung des Drachen
Eine lange Tradition hat auch der Further Drachenstich, ein spektakuläres Schauspiel mit einem feuerspeienden Roboter-Drachen. Zu den bekanntesten Touristenattraktionen der Stadt Furth im Wald gehört die Tötung des Drachen, ein Spiel, das von einem Kreuzzug gegen die aufständischen Böhmen inspiriert ist. Aus dem Kriegsgetümmel erwacht unerwartet ein verzauberter Ungeheuer – ein Drache! Wer kann die wütende Bestie aufhalten?
Termin: 1. bis 17. August


Gillamoos: Jahrmarkt seit 1313
Reichlich Remmidemmi geboten ist beim Gäubodenfest in Straubing, einem der größten Volksfeste in Bayern. Familiär hingegen ist die Atmosphäre bei den jeweils einwöchigen Bergfesten in Amberg, Sulzbach-Rosenberg, Frohnberg und Mausberg im Sommer. Entstanden sind sie anlässlich von Marienwallfahrten. Der Gillamoos, das Volksfest der Hallertau in Abensberg, findet jedes Jahr im September statt – einer der größten und ältesten Jahrmärkte Bayerns, dessen Tradition bis 1313 zurückreicht!
Oktoberfest, Gäubodenvolksfest und andere
Das Münchner Oktoberfest lockt Jahr für Jahr Millionen von Besuchern aus allen Teilen der Welt nach Bayern - es ist das größte Volksfest der Welt. Aber auch das Gäubodenvolksfest in Straubing, das Altstadtfest in Nürnberg oder der Augsburger Plärrer sind Feste, die längst weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind.


Die Mutter aller Feste: Das Münchner Oktoberfest
Die „Wiesn“ gilt als das weltweit größte Volksfest und wird, mit bisher wenigen Ausnahmen, jährlich auf der Theresienwiese in München gefeiert. Der Grundstein für das rauschhafte Treiben wurde 1810 gelegt. Anlass war die Hochzeit von Kronprinz Ludwig von Bayern (ab 1825 König) und Therese von Sachsen am 12. Oktober. Das Ereignis wurde unter anderem gefeiert mit einem großen Pferdrennen am 17. Oktober auf der nach der Braut benannten Festwiese. Daraus entwickelte sich ein jährlich stattfindendes Volksfest. Seine Dauer wurde auf zwei Wochen verlängert und der Beginn in den September vorverlegt.
Das Oktoberfest heute
Heute ziehen die vierzehn großen und fünfzehn kleinen Festzelte sowie die circa zweihundert Schausteller und Fahrgeschäfte jährlich Millionen Besucher an (2024: 6,7 Millionen). Ein Highlight ist der Trachtenumzug mit hundertfünfzig Trachtengruppen am ersten Wiesn-Sonntag. Seit 2010 ist auch die nostalgische „Oide Wiesn“ mit historischen Fahrgeschäften Teil des Fests. Alle vier Jahre muss die "Oide Wiesn" jedoch aus Platzmangel pausieren. Dann findet an dieser Stelle das "Zentrallandwirtschaftsfest" (kurz ZLF) statt. Übrigens: Dirndl und Lederhose wurden erst im 21. Jahrhundert ein Massenphänomen auf der Wiesn.
Termin: 20. September bis 5. Oktober 2025


Sympathische Wiesn: Rosenheimer Herbstfest
Das Rosenheimer Herbstfest entstand aus einer Landwirtschaftsausstellung und wird seit 1861 veranstaltet. Es zählt jedes Jahr über eine Million Besucher und ist das größte Volksfest im Südosten Oberbayerns. Gefeiert wird auf der Loreto-Wiese, die früher außerhalb der Stadt lag. Das Fest beginnt am letzten Samstag im August und dauert sechzehn Tage. Den Auftakt bildet ein großer Trachtenzug durch die Innenstadt, gefolgt von drei Böllerschüssen und dem traditionellen Anzapfen. Die Besucher werden in zwei großen Festhallen bewirtet, ferner an Gastronomieständen und in kleineren Zelten.
Termin: 30. August bis 14. September
Party in der Kornkammer: Gäubodenfest in Straubing
Das Gäubodenfest in Straubing ist mit circa 1,5 Millionen Besuchern eines der größten Volksfeste Bayerns. König Maximilian I. hat das Volksfest 1812 als Landwirtschaftsfest ins Leben gerufen. Seit 1949 heißt es „Gäubodenvolksfest“ und findet seit 1962 jedes Jahr statt. Es besteht aus Kirmes mit sieben Festzelten und vielen Fahrgeschäften sowie einer Landwirtschaftsschau, der Ostbayernschau. Seit 2012 gibt es auch einen nostalgischen Bereich mit historischen Fahrgeschäften und Attraktionen. Das elftägige Fest beginnt am Freitag vor Mariä Himmelfahrt, dem 15. August, und wird mit einem großen Festzug eingeläutet.
Termin: 8. bis 18. August


Königin der Kirchweihen: Fürther Kärwa
Die Sankt-Michaelis-Kirchweih in Fürth, kurz „Fädder Kärwa“, noch kürzer „Kärwa“, ist eines der ältesten Volksfeste in Franken. Vermutlich wird sie seit Einweihung der Kirche St. Michael um 1100 gefeiert. Ein Höhepunkt ist der Erntedankzug am zweiten Kirchweihsonntag. Er wurde erstmals 1817, nach Jahren von Missernten, veranstaltet. Schauplatz der Kärwa sind die Straßen der Fürther Innenstadt, daher auch ihre Bezeichnung als Straßenkirchweih. Außergewöhnlich: Es gibt keine Zelte! Neben kleinen Fahrgeschäften, Schank- und Imbissbuden („Bradworschd“!) bieten auch Händler und Marktschreier ihre Waren an. Die Kärwa wird auf der Liste des bayerischen Kulturerbes und im Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes gewürdigt.
Termin: 3. bis zum 15. Oktober
Gassenhauer: Sandkerwa in Bamberg
Die Obere und Untere Sandstraße in Bamberg verlaufen am Fuß des Dom- und Michelbergs entlang der Regnitz. Zusammen mit den Nebengassen bilden sie den „Sand“, Kern der Bamberg Altstadt. Ende August findet hier die Sandkerwa statt. Sie ist hervorgegangen aus der Kirchweihfeier von St. Elisabeth im Sand, einer mehr als 600 Jahre alten Kirche. Das Fest dauert fünf Tage, von Donnerstag bis Montag. Ein Bürgerverein veranstaltet es seit 1951 als „brauchtumsförderndes und traditionelles Fest“. An vielen Ständen wird in den Gassen Bier aus Bamberg und Umgebung ausgeschenkt. In den letzten Jahren hat der starke Besucheransturm in den engen Gassen allerdings auch zu negativen Begleiterscheinungen und Kritik geführt.
Termin: 21. bis 25. August


Nach Hause ... Viehscheid im Allgäu
In den Alpen feiert man das Ende des Sommers, wenn das Vieh von den Almwiesen in die Dörfer zurückkehrt. Im Allgäu nennt man dieses Ereignis „Viehscheid“. Haben Herde und Mensch die Saison unbeschadet überstanden, schmückt man auf den Almen ausgewählte Tiere, die „Kranzrinder“, mit Blumen und Bändern, Kränzen und riesigen Glocken. In den Schmuck wird auch ein Kreuz und ein Spiegel eingearbeitet – sie sollen böse Geister abschrecken! Am Festtag zieht die Herde dann mit den Hirten ins Tal. Dort wartet meist ein Festzelt, dazu Verkaufsstände und Jahrmarktsbuden. Am sogenannten Scheidplatz werden die Tiere von der Herde „geschieden“ und den Besitzern zurückgegeben. Danach feiern Hirten, Bauern und Besucher den Tag oder ein ganzes Wochenende.
Termin: Verschiedene in den Wochen von Anfang September bis Anfang Oktober
Gut gebrüllt: Augsburger Plärrer
Der Augsburger Plärrer ist mit mehr als einer Million Besucher das größte Volksfest in Bayerisch-Schwaben. Ursprünglich waren volksfestähnliche Belustigungen Teil verschiedener Märkte, die in der Innenstadt von Augsburg abgehalten wurden. Nachdem der Lärm rund um Schiffsschaukel und Schießstand zunehmend die Bürger störte, beschloss die Stadt im 19. Jahrhundert, das „Geplärre“ von den Marktständen fernzuhalten. 1878 wurde deshalb erstmals ein Volksfest auf dem Kleinen Exerzierplatz veranstaltet. Heute gibt es dort den „Plärrer“ im Frühjahr (ab Ostersonntag) und Spätsommer (ab Ende August). Er dauert jeweils zwei Wochen. Fester Bestandteil sind die zwei großen Bierzelte „Binswanger“ und „Schaller“, dazu viele moderne Fahrgeschäfte und nostalgische Karussells und Buden.
Termine: Frühjahrsplärrer: 20. April bis 4. Mai, Herbstplärrer: 22. August bis 7. September


Kochtopf und Riesenrad: Regensburger Dult
Das Volksfest in der Oberpfälzer Hauptstadt findet zweimal im Jahr statt, Ende Mai und Anfang September, und dauert gut zwei Wochen. Es ging aus mittelalterlichen Jahrmärkten hervor. Schauplatz ist jeweils der Stadtbezirk Stadtamhof an der Donau. Geboten wird eine bunte Mischung aus Fahr- und Budengeschäften für Jung und Alt.Kulinarische Angebote findet man bei Fischbratereien, an Imbissständen und in den Bierzelten bei Live-Musik. Der Spaßevent wird von einer Warendult begleitet. Händler bieten hier ihre Waren an, von Gewürzen über den Kochtopf bis zu Hemd und Hose. Die Regensburger Dult zieht bis zu einer Million Besucher an.
Termine: Maidult: 9. bis 25. Mai, Herbstdult: 29. August bis 14. September
Das Zeitalter des Starkbiers (Starkbierzeit)
In der mageren Jahreszeit zwischen Fasching und Ostern zapfen die bayerischen Brauereien ein besonders „nahrhaftes“ Bier, das Starkbier. Gebraut wurde es zuerst von seinen Erfindern, den Mönchen. Da sie in der Fastenzeit keine feste Nahrung zu sich nehmen durften, sollte wenigstens die flüssige Nahrung nahrhaft sein.


Durstlöscher: Zoigl, Weiße und Dampfbier
Auf eine lange und stolze Vergangenheit blickt auch das Brauwesen in Ostbayern zurück – nicht zuletzt, weil hier quasi vor der Haustür, in der Hallertau, der Hopfen wächst. Heute sorgen 160 Brauereien für Biervielfalt. Unikum: Das Zoigl, ein untergäriges Bier, wird im Oberpfälzer Wald gemeinschaftlich im sogenannten Kommunbrauhaus gekocht und gehopft.
927 Bewerbungen und 470 Zulassungen
Am Donaudurchbruch bei Kelheim wiederum steht mit dem Kloster Weltenburg die älteste Klosterbrauerei der Welt: In der Benediktinerabtei braut man seit dem Jahr 1050. In Kelheim selbst findet sich mit der Brauerei Schneider die älteste Weißbierbrauerei und in Herrngiersdorf kreiert die Familie Pausinger als älteste Privatbrauerei seit 1131 ihre Bierspezialitäten. Aus Zwiesel schließlich kommt mit Volldampf eine obergärige Biersorte daher, bei der beim Gärvorgang die Schaumbläschen schnell platzen: das Dampfbier.


Foto: Archiv Region Chodsko
FESTE FEIERN!
Traditioneller Urlaub im traditionellen Bayern

Die Osterzeit
Ob Osterfeuer oder Karfreitagsprozession, Osterbräuche haben in Bayern eine lange Tradition. Besonders sehenswert sind die geschmückten Osterbrunnen in der Fränkischen Schweiz. Ab Karfreitag, etwa zwei Wochen nach Ostern, werden zahlreiche Brunnen in mehr als 200 Orten mit gefärbten Eiern, Blumen, Kränzen und Girlanden geschmückt.
Almabtrieb (oder Viehscheid)
Der Sommer in den Bergen endet mit dem Almabtrieb oder Viehscheid, wie er im Allgäu genannt wird. Nach rund 100 Tagen auf der Alm kehren die Jungtiere im September ins Tal zurück.
Termine: mehr unter dem oberen Link


Aufstellen des Maibaums
Der Brauch des Maibaumaufstellens besteht seit dem 16. Jahrhundert und am 1. Mai wird ein reich geschmückter Baumstamm aufgestellt. Das ganze Dorf tanzt dann, um die Ankunft des Maibaums zu begrüßen. Für die Dorfjugend ist jedoch die Zeit davor viel interessanter. Auch hier ist es Brauch, einen geschlagenen, aber noch nicht aufgestellten Maibaum aus einem Nachbardorf zu stehlen. Deshalb muss der vorbereitete Baumstamm die ganze Nacht bewacht werden, bevor er aufgestellt wird. Wenn der Maibaum heimlich aus dem Nachbardorf entwendet wird, muss er mit einer großen Menge Bier bezahlt werden.
Böse Geister vertreiben - die Rauhnacht
Mit der Rauhnacht zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Januar sollen die bösen Geister vertrieben werden. Früher wurden Wohnungen und Ställe mit Räucherwerk ausgeräuchert. Heute spuken in den Räuchernächten in vielen bayerischen Dörfern geisterhafte Perchtas. Mitglieder des Vereins für Brauchtumspflege setzen sich geschnitzte Holzmasken auf, ziehen Pelzmäntel an und jagen die Winterdämonen mit lautem Geschrei zu Trommel- und Geigenklängen durch die Straßen. Denn dann kann der Frühling kommen!


Sonnwendfeiern und Seefeste
Um den 21. Juni werden in ganz Bayern Freudenfeuer zur Feier der Sommersonnenwende entzündet. Ursprünglich wurden die Feuer zum Schutz vor bösen Geistern entzündet. Heute versammeln sich Familien und Freunde um sie herum und genießen die beeindruckende Atmosphäre des flammenden Holzes, das in einem Turm aufgeschichtet wird. Was für München das Oktoberfest ist, sind für Tegernsee und Umgebung die Wald- und Seefeste. Und sie sind umso schöner, weil sie den ganzen Sommer über stattfinden.
Stimmungsvolle Weihnachtsmärkte
Der Nürnberger Christkindlesmarkt, der Rothenburger Reiterlesmarkt, die Weihnachtsmärkte in Kempten und Regensburg, der Adventszauber in Tegernsee, München - überall in Bayern laden in der Adventszeit romantische Weihnachtsmärkte ein. Es duftet nach gebrannten Mandeln, Lebkuchen und Glühwein, und in den geschmückten Buden kann man wertvolle Handwerksprodukte bewundern.


Krampus und St. Nikolaus
Der Krampus, die gehörnte Figur, die im österreichischen und süddeutschen Volksglauben dem tschechischen Teufel entspricht, ist der Begleiter des Heiligen Nikolaus. Die Figur des Krampus erscheint am 5. Dezember, meist in Begleitung des Heiligen Nikolaus. Der Heilige Nikolaus belohnt die Kinder mit Geschenken, während der Krampus die Aufgabe hat, unartige Kinder zu bestrafen.
Foto: BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH | herzstueck.bayern/de | straubing.de | tourismus-fuerth.com | Regensburger Dult | Augsburger-Plärrer | landshuter-hochzeit.de | Archiv Region Chodsko


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