Bayern
UNESCO-Welterbe
Stätten auf der Liste des Kulturerbes
Prächtige Residenzen, ganze Altstädte, ein barockes Opernhaus und eine Wallfahrtskirche am Fuße der Alpen - zahlreiche Zeugnisse der europäischen Geschichte stehen auf der UNESCO-Welterbeliste. Viele der wichtigsten UNESCO-Welterbestätten sind heute zugänglich und warten auf Ihren Besuch.

Entdecken Sie Weltkulturerbestätten – 10 Tipps für UNESCO-Sehenswürdigkeiten in Bayern
Zehn von der UNESCO ausgewiesene Weltkulturerbestätten gibt es in Bayern. Die Vielfalt ist groß. Die Liste umfasst prähistorische Relikte und Zeugnisse aus der Römerzeit ebenso wie mittelalterliche Städte und barocke Kunst. Auch ein bemerkenswertes Industrie-Denkmal ist darunter. Wir stellen euch die zehn Kultur-Highlights in Bayern vor
Foto: Město Bamberg | BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH
Altstadt Regensburg
Die Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof (am Donau-Nordufer) hat den größten Bestand romanischer und gotischer Architektur nördlich der Alpen. Sie wurde 2006 zum Weltkulturerbe ernannt. Das Areal umfasst 1.000 Baudenkmäler und erstreckt sich über 183 Hektar, was der Fläche von 256 Fußballfeldern entspricht. Diese Größe hatte Regensburg um das Jahr 1320. Die Stadt boomte damals als Umschlagplatz auf den kontinentalen Handelsrouten nach Italien, Böhmen, Russland und Byzanz. In dieser Zeit, dem 12. bis 14. Jahrhundert, erhielt sie ihre Gestalt.

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Regensburg barrierefrei erleben
UNESCO-Welterbe und ein historisches Gasthaus
Übrigens gibt es in Regensburg gleich zwei UNESCO-Welterbe zu entdecken. Den ersten Titel erhielt die Stadt 2006 für die Regensburger Altstadt und Stadtamhof. 2021 kam dann noch der römische Donaulimes hinzu. Spektakulärste Hinterlassenschaft der alten Sandalenträger ist die „Porta Praetoria“ in Regensburg, das fast 2.000 Jahre alte Nordtor des römischen Legionslagers „Castra Regina“.
Die einzige mittelalterliche Stadt in Deutschland
Weithin sichtbar ragt der Dom St. Peter im Zentrum auf. Er ist die einzige gotische Kathedrale Bayerns. Mit dem Aus als Handelsmetropole im Spätmittelalter endete die Bautätigkeit. So überdauerten weite Teile der Altstadt in außergewöhnlicher Geschlossenheit die Jahrhunderte. Die Altstadt von Regensburg gilt als einzige in ihrer Gesamtheit erhaltene und bis heute funktionierende mittelalterliche Großstadt Deutschlands.


Regensburg über Mut und das Werk des Teufels
Die Legende besagt, dass im 12. Jahrhundert der Teufel selbst seine Finger im Spiel hatte, als ein Brückenbauer mit einem Dombaumeister wettete, wer sein Werk zuerst vollenden würde. Der Brückenbauer versprach dem Teufel die Seelen der ersten drei Lebewesen, die die Brücke überqueren würden. Willkommen in Regensburg, auf einer Reise ins Mittelalter. Besuchen Sie die Weltkulturerbestadt Regensburg und erfahren Sie mehr. Lassen Sie sich von Geschichten verzaubern, die in ihrer erhabenen Schönheit von fast zweitausend Jahre alten Steinzeugen erzählt werden.
Würzburg Residenz
Für Napoleon war es „der schönste Pfarrhof Europas“. Zwischen 1719 und 1780 errichteten Baumeister und Bildhauer aus ganz Europa ein Schloss, in dem alle Strömungen der westeuropäischen Architektur jener Zeit vertreten waren. Der Spiegelsaal, der zwischen 1979 und 1987 rekonstruiert wurde, wurde von der UNESCO als das vollkommenste Kunstwerk der Innenarchitektur des Rokoko bezeichnet.

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Wallfahrtskirche „Die Wies“ (Wieskirche Steingaden)
Als im Juni 1738 die Bäuerin Maria Lori Tränen in den Augen einer Jesusfigur sah, war die Abgeschiedenheit dieses Ortes im oberbayerischen Pfaffenwinkel vorbei. Sehr schnell wurde auf einem Bauernfeld eine kleine Kapelle errichtet, die bald von Pilgern überfüllt war. Das nahe gelegene Kloster Steingaden gab schließlich den Bau einer Wallfahrtskirche in Auftrag. Das unter der Leitung des Architekten Dominikus Zimmermann in den Jahren 1745 bis 1754 entstandene Bauwerk wurde Jahrhunderte später vom UNESCO-Komitee als eines der „vollendetsten Kunstwerke des bayerischen Rokoko“ bezeichnet.
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Die Altstadt von Bamberg
Die Bischofs- und Kaiserstadt im Herzen Frankens liegt auf sieben Hügeln. Sie wird auch „fränkisches Rom“ genannt. Die Bamberger Altstadt gilt als einzigartiges städtisches Kunstwerk aus der Zeit zwischen Hochmittelalter und Barock. Kaiser Heinrich II. hatte nichts Geringeres vor, als ein neues Rom zu errichten, als er 1007 Bamberg zum Bischofs- und Kaiserresidenzstadt ernannte. Heute bilden mehr als 1000 denkmalgeschützte Häuser den größten historischen Stadtkern Deutschlands mit den Stadtteilen Bergstadt, Inselstadt und Gärtnerstadt. Seit 1993 gehört die Stadt Bamberg zum UNESCO-Weltkulturerbe.

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Die alte Kaiserstadt
Bamberg zeichnet sich durch 1200 architektonische Denkmäler aus dem 11. bis 18. Jahrhundert aus. Die Altstadt wird von der romanischen Kaiserdom St. Peter und Georg mit vier Türmen und der berühmten Statue des Bamberger Reiters aus der Stauferzeit dominiert. Die barocke Neue Residenz und die Alte Hofhaltung ergänzen den Domplatz. Weitere Highlights sind das Brückenrathaus, das in die Regnitz gebaut wurde, der Rosengarten mit Blick über die Altstadt, die Gerberhäuser am Alten Kanal, das Mühlenviertel und die Fischersiedlung „Klein Venedig‘‘.
Bamberger Bier
Nicht auf der UNESCO-Liste, aber ebenso weltkulturverdächtig ist das Bamberger Bier, besonders das berühmte würzige Rauchbier.


Markgräftliches Opernhaus Bayreuth
Das bedeutendste und am besten erhaltene Bauwerk der barocken Theaterkultur zeugt vom übertriebenen Lebensstil der absolutistischen Gesellschaft. Allein schon das vollständig aus Holz gefertigte Innere der Oper gilt weltweit als einzigartig. Die Theaterlogen im italienischen Stil sind ausschließlich aus Holz gefertigt. Die Farbenpracht ist überwältigend. Die Akustik des Hauses ist noch genauso gut wie im 18. Jahrhundert. Auch heute noch finden hier Opernaufführungen und Konzerte statt. Das UNESCO-Komitee würdigte die Oper als „einzigartiges Denkmal der europäischen Barockmusikkultur“.
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Limes und Pfahlbauten
Der Limes, eine römische Grenzbefestigung, erstreckt sich über eine Länge von 550 Kilometern vom Rhein bis in die Nähe von Regensburg. Auch heute noch faszinieren 111 prähistorische Pfahlbauten rund um die Alpen, die 2011 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Zwischen dem Ende des 1. und der Mitte des 3. Jahrhunderts trennte eine befestigte Grenze das Römische Reich von Germanien. Sie verlief von Bad Hönningen/Rheinbrohl am Rhein bis zur Festung Eining vor Regensburg. Dieser „Limes“ war 550 Kilometer lang (das längste Bodenmonument Europas!) und entlang ihm befanden sich über 100 Militärlager und 900 Wachtürme. In der Provinz Obergermanien wurde er als Holzpalisade oder Erdwall und Graben errichtet, in Raetien (östlich von Lorch bei Schwäbisch-Gmünd) als Steinmauer.

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Auf den Spuren der Legionen und römischen Truppen
Neben originalen römischen Relikten sieht man heute vor allem Rekonstruktionen, Ausgrabungen und Nachbauten, stellenweise aber noch den Limes-Erdwall selbst. Er durchquert dann schnurgerade Wald und Feld. Der bayerische „Limes-Anteil“ umfasst 49 Kilometer am Main in Unterfranken und 109 Kilometer Landgrenze in Mittelfranken, Ober- und Niederbayern. Ein Highlight sind Kastell, Römische Thermen und Römermuseum mit Informationszentrum im mittelfränkischen Weißenburg. Drei touristische Routen erschließen die Obergermanisch-Raetische Grenze: die Deutsche Limes-Straße sowie der Deutsche Limes-Radweg und -Wanderweg.
Kurort und Staatsbad Bad Kissingen
Bad Kissingen liegt in der fränkischen Saale in Unterfranken. Die Stadt ist seit dem 16. Jahrhundert für ihre Trink- und Badekuren bekannt. Die Stadt verfügt über den ältesten Kurpark (gegründet 1738) und den größten historischen Kurkomplex Europas. Bad Kissingen ist der einzige große Kurort, der sich einer historischen Anlage zur Gewinnung und Nutzung von Sole rühmen kann.

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Heilende Mineralwasser
Sole (Wasser mit hohem Gehalt an Mineralsalzen) war früher ein wichtiges Heilmittel. Und nicht zuletzt pflegt die Bäderstadt immaterielle Werte wie die Tradition des „Heilwasserausschanks durch die Brunnenfrauen“, regelmäßige Kurkonzerte der eigenen Philharmonie und die Linienschifffahrt auf der Saale.
Augsburg Wassermanagement System
Die Wasserversorgung Augsburgs ist 800 Jahre alt. Sie ist ein einzigartiges Beispiel für die Wasserwirtschaft einer Stadt und wurde über Jahrhunderte entwickelt. Das System versorgte die Menschen mit Trinkwasser und Brauchwasser für Energie, Hygiene und Entsorgung. Zu dem Welterbe gehören 22 Objekten, denen ein Kanalnetz zugrunde liegt: Wehranlagen, Wasserpumpwerke, Kraftwerke, Brunnen und eine Kanustrecke.

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Der weltweit erste Sender für Wildwasser-Kanufahren
Das Wasser liefern die Flüsse Lech, Wertach und Singold sowie Quellen. Am Hochablass im Süden Augsburgs wird bis heute das Lechwasser für die meisten Kanäle abgezweigt. Als Brauchwasser setzte es ehedem vor allem Mühlen in Gang. Das Trinkwasser floss aus dem südlich gelegenen Quellgebiet, dem Stadtwald, nach Augsburg. Durch Wassertürme mit Pumpwerken gelangte es in die Oberstadt. In der Neuzeit war Augsburg europaweit berühmt für seine effektive Wasserwirtschaft. Eine spektakuläre Nutzung ergab sich 1972: Für die Olympischen Spiele in München wurde aus einem alten Kanal die weltweit erste künstliche Wildwasser-Kanustrecke.
Der Donaulimes: Grenzen des Römischen Reiches
Donaulimes nennt man die Römische Militärgrenze, die am Südufer der Donau von Bayern bis Bulgarien und Rumänien verlief. Die „nasse“ Grenze hatte eine Länge von 1.000 Kilometern und existierte vom 1. bis 5. Jahrhundert. Sie begann bei Hienheim nahe Neustadt a. d. Donau, wo der Obergermanisch-Raetische Limes auf den Fluss traf. Da die Donau wegen ihrer sumpfigen, verästelten Ufer nur schwer zu überwinden war, legten die Römer, anders als am Obergermanisch-Rätischen Limes, keinen Grenzwall an. Das Rückgrat der Schutzlinie bildeten vielmehr die Legionslager. Dazwischen lagen Kastelle, Kleinkastelle und Wachttürme, die durch eine Straße verbunden waren. In den insgesamt fünf „Römermuseen am bayerischen Donaulimes“ in Kelheim, Regensburg, Straubing, Künzing und Passau können Besucher beeindruckende Funde besichtigen und mehr zum Leben der Römer an der Donau erfahren.

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Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen
Siedlungen über dem Wasser und in der Nähe von Seeufern, in Flusstälern und auf Heideflächen boten den Menschen Schutz vor Raubtieren und Feinden, Zugang zu Wasser und gleichzeitig die Nähe zum Festland, um Fische zu fangen und Felder zu bestellen. Das Museum am Bodensee in Unteruhldingen besteht aus zwei Teilen – einem Innen- und einem Außenbereich. So können Besucher wertvolle Fundstücke aus der Stein- und Bronzezeit aus nächster Nähe betrachten und einige Modelle sogar anfassen. Diese Bauten sind originalgetreue Nachbildungen des Weltkulturerbes und können im Rahmen von Führungen besichtigt und begehbar werden. Außerdem erwarten Sie Sonderausstellungen zu Themen aus der Urgeschichte. Begeben Sie sich auf eine Reise in die Zeit 4000 Jahre vor Christus!
Foto: BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH | Archiv Region Chodsko
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